Donnerstag, 11. August 2011

10. Tag (Mittwoch tagsüber)- Rainy Day

Regensongs
Inzwischen weiss ich, warum es so viele englischprachige Chansons zum Thema "Regen" gibt. Auch dieser Tag in Schottland hat uns reich mit dem nassen Element beschenkt. Der Regen fällt hier g. Keine kleinen netten Sommerregen-Schauer, die jeder erwartet und genießt. Eher Dauerregen bei Temperaturen um 10 Grad C. Am Mittwoch regnet es so sehr, dass sich das Wasser in großen Pfützen vor der Unterkunft staut. Als wir nachts vom Tattoo heimkehren, schwimmen wir quasi in die Betten.

Edinburgh touristisch
Um mir mal die gesamte Kulisse des Tattoos unter Touristenbedingungen anzuschauen, starte ich morgens einen Gang in die Stadt. In der Royal Mile toben schon die ersten Touristengruppen an den Andenkenläden. Es zieht mich zum Schloss; habe ich doch die Hoffnung, mir mal wieder die herrlichen Räume anschauen zu können. Obwohl mein Blick auf die Uhr gerade mal 08.30 Uhr zeigt, bin ich zu spät. Eine dichte Masse von Regenschirmen bewegt sich vor mir bereits auf den Schlosseingang zu. So besuche ich alternativ verschiedene Geschäfte, die mit schottischen "Werten" Umsatz machen. Tartanstoffe, Urkunden über angebliche Clanzugehörigkeiten, Schmuck, historische Waffen, kulinarische Köstlichkeiten. Letzte machen dann auch Appetit auf ein zweites Frühstück, dass ich beim Italiener genieße. Die Preise sind übrigens wie in Deutschland. Bisher fühle ich mich in den Geschäften und Restaurants freundlich und fair behandelt; keine versteckte Touristennäpperei.
Blick auf das temporäre Eingangstor zum Tattoo mit V.I.P.-Logen.

Auf dem Heimweg pflückt mich eine sympathische Werbefrau des Fringe-Festivals vom nassen Bürgersteig und hält mir eine Freikarte unter die Nase. Die Dame mit dem französischen Namen Claudine ist so international wie viele Menschen, die zur Zeit die Kultur in Edinburgh genießen... Schotten werden immer rarer. Ich finde heraus, Claudine ist Studentin in Edinburgh, geboren in Barcelona, aufgewachsen in den USA. Sie verdient sich 8 Pfund die Stunde als Promoterin für das Festival.

So lasse ich mir spontan das Ein-Mann-Theater-Stück mit Georgie Spassov aus Bulgarien gefallen. Titel: "The Dream of the Travelling Actor". Sehr schöne Darbietung in Anlehnung an Andersens Märchen "Die Prinzessin auf der Erbse". Als Assessoires dienen dem Künstler lediglich eine Haltestange auf der Bühne, ein Fahrrad-Vorderrad, ein aufgeblasener Schlauch und eine Fahrraddecke. Die neun Zuschauer der Kleinkunstbühne sind begeistert. Infos zum Fringe-Festival gibt es hier: http://www.edfringe.com/



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