Heute morgen sind wir in Vorbereitungen vertieft, um den Sporran Maker Scott, ca. einen Kilometer zu Fuß vom Campus entfernt, zu besuchen.
Mit Kilt, Band-Hemd, beziehungsweise Band-Pullover sowie teilweise mit Instrumenten ausgestattet, marschieren wir bei bewölktem Himmel gut gelaunt los. Der Handwerksbetrieb ist vorgewarnt, so dass Meister Scott nicht "aus allen Wolken fiel", als unsere 9-köpfige Gruppe sich in seinen winzigen Lagerraum quetscht. Es braucht keine Impulse, um sich zu intensiven Fachsimpeleien über Wohl- und Wolle des begehrten schottischen Assessoires hinreißen zu lassen.
In der Mitte: Die Sporran Manufaktur William Scott & Sons. |
Die Empfehlungen des engagierten Nachfolgers von William Scott ernüchtern uns. Geahnt haben wir es: Sporrans aus minderwertigen Grundmaterialien lassen sich nur geringfügig optimieren. Sinngemäß: "Es sei kaum im Sinne einer hochwertigen traditionellen Fertigung wie in Schottland üblich," so Mr. Scott, "wenn meine Zunft diese Imitate auch noch repariere. Mein Großvater würde sich im Grabe umdrehen!"
Prüfender Blick |
Empfehlungen des Meisters |
Drangvolle Enge im Store |
Nochmals wiederholt er die Empfehlung: Keine Chemie zu verwenden, sondern höchstens bürsten und gerade aufhängen.
Nach dem wir ja beim Liaison Office ohne Probleme eine Genehmigung erhalten haben, für die Firma Scott spielen zu dürfen, machen wir uns zum Ständchen bereit. Drei Piper, eine Snare, ein Tenor. Wir spielen ein Medley, Scotland the Brave, Green Hills, The Battle is Over...
Firmeninhaber Scott, seine fünf Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter sind aus den oberen Stockwerken seiner Fabrikation gepurzelt. Sie stehen nun mit roten Wangen und Arbeitsschürze vor uns und freuen sich über die musikalische Abwechslung. Rasch kommen Nachbarn hinzu.
Plötzlich nähert sich von der Seite eine dicke Filmkamera... BBC ist aufgetaucht. Der Zufall will es, dass gerade eine Reportage über alte Handwerkskunst und alte historische Gebäude in Edinburgh, in dieser Straße, gedreht wird. Da passt es dem Filmteam hervorragend, unseren kleinen Auftritt mit ins Bild zu nehmen.
Bereits 2009 wurde die kleine Firma von einem Filmteam besucht. Ein fleißiger Leser dieses Blogs hat mir den Link geschickt:
http://www.scottishdocinstitute.com/films/sporran-makers/
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