Samstag, 6. August 2011

Bericht über Samstag, 06. August 2011

Schottland - Regen - Tattoo 
Wie wetterabhängig wir beim Tattoo sind, erfahren wir heute...
Abends müssen meine Musikkollegen unter harten Bedingungen zwei Shows hintereinander bestreiten. In diesem Fall "Müssen", weil es nicht nur nass ist, sondern auch leicht windig und kalt. Erste Show um 19.30 Uhr, zweite um 22.30 Uhr. Dabei fängt der Samstag sooo schön an.

Nach den guten Erfahrungen des Dress-Rehearsals und der ersten Show am Freitag, freuen sich alle eingesetzten Spielerinnen und Spieler auf den Abend. Ich bedaure, nicht wenigstens als Reserve mit kommen zu dürfen.

Gegen Mittag verdichtet sich der Himmel. Grautöne herrschen vor. Dennoch ein behagliches Wetter. Die Piper treffen sich zum Spielen. Der Klang bleibt von anderen nicht ungehört. So kommen wir Tenordrummer auf dem Campus zusammen und üben unsere Scores unter freiem Himmel. Das macht Spaß - Carola bringt mir das Zählen bei... das klingt dann so: "Eins zwei drei vier - zwei zwei drei vier - drei zwei drei vier - vier zwei drei vier." Einige Piper, die sich dazu gesellen, machen ihre Witze darüber, dass wir nicht rechnen können. Aber mit dem Takt klappt es dafür bei uns richtig gut.

Langsam wird es kalt, der blaue Himmel verschwindet. Die ersten Tropfen fallen gegen 16.00 Uhr. Es folgt Dauerregen bei Temperaturen um 13 Grad C. Ich denke an meine Kollegen und die tausenden von Zuschauern, die sich den Elementen aussetzen werden.

Meinen Bandkollegen helfe ich noch einige Zeit beim Ankleidung und beim Foto-Shooting vor dem Kamin im Konferenzzimmer.
Ein letztes Mal Tuning und Proben im Trockenen.

Fotoshooting am Kamin

Piper`s Plaid legen - im Dreierpack.

Es wird still auf dem Campus. Die Stadt lockt trotz Regen. Meine Regenklamotten sind schnell aus dem Schrank geholt. Ich marschiere nochmals Richtung Innenstadt, um ein bisschen touristenfreie Atmosphäre zu schnuppern. Pustekuchen!  Es sind trotz Regen noch erstaunlich viele Leute unterwegs. Wahrscheinlich auch wegen des berühmten Fringe-Festivals. Irgendwann lande ich bei Tesco, einem Lebensmittelgeschäft. Wasser mit Kohlensäure  "Highland Springs", Tee und Instantkaffeepulver landen in meinem Einkaufkorb. Das Besondere, Tesco verfügt über ein duales Kassensystem, das bei uns in Deutschland kaum Einzug gefunden hat. 10 automatische Kassieranlagen, mit einem Betreuer (Verkäufer) und drei mit Personen besetzte Kassen sorgen dafür, dass die Kunden rasch ihr Geld loswerden. Tesco ist etwa 15 Gehminuten vom Campus entfernt und natürlich preiswerter, als der Studenten-Shop an der Mensa.

Look right!
Auf dem Rückweg betrachte ich in Ruhe die winzigen Vorgärten, zahlreiche Schaufensterauslagen in Second-Hand-Läden und die typischen viktorianischen Gebäudefassaden.

Die Erfahrungen unseres letzten Urlaubes in Schottland kommen mir auch bei diesem Stadtmarsch zu Gute. Beim Wechseln der Straße gilt die Devise: Look right! Außerdem zeigen mir die Einwohner, wie man es sonst auch noch anstellt, die Seiten zu wechseln... wenn kein Auto kommt, setzen sich alle in Bewegung - auch, wenn die Ampel rot ist -.

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