Mittwoch, 3. August 2011

3. Tag, ein MIttwoch in Edinburgh - Nebel zieht über das Tal

Es zieht an
Inzwischen ist fast jeder von uns durch den March-on, das Meadley, den March-off und das Finale gelaufen;  zwei temporäre Ausfälle wegen verletzten Muskeln und Erkältung verzeichnet unser mobiles Gesundheitsteam.
Dabei stellt sich das Gefühl ein, es ist zu schaffen. Ich bin übrigens auch noch nicht rausgeflogen. Meine Anstrengung, die Reihe zu halten, hat offensichtlich gefruchtet. Dies bei zu behalten und dennoch die Tunes fließen zu lassen, ist die zweitgrößte Herausforderung für mich.

Die ehrenwerten Gentlemen and Women beim Proben, The High Constables.
Gordon Rowan ruft die Drum Major der CSPB zusammen
Bei sonnigem Wetter, leicht bewölktem Himmel findet ein intensiver Rehearsal-Tag in den Redwood-Baracks statt. Alles wirkt inzwischen vertraut... die mahnenden Blicke des Pipemajors und das Schreien und laute Zusammenfalten von Gruppe... oft müssen die Drummer dran glauben sind  für Zivilisten gewöhnungsbedürftig. Natürlich:
"Don' t take ist personal."

Benefiz-Generalprobe
Etwa zweihundert Zivilisten schauen sich in den Redwood-Baracks die Proben an. Das gibt uns eine Idee für die Zuschauerstimmung und deren Reaktionen auf das Angebot. Viele Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderungen und Familien staunen über die Ereignisse auf dem Platz. Zwischen dem Wechsel von Musik, Tanzeinlagen, Vorstellung von Waffengattungen und der Kultur anderer Länder gibt es jede Menge Wartezeiten.
Gute Gelegenheit, die nächsten Spieler aus der Band mit Wasser zu versorgen. Darum kümmern wir uns inzwischen selbst. Es gibt leider kein zentrales Angebot. ...insgesamt ist es ein Provisorium, da wir die Wasserlogistik im Vorfeld nicht vorbereitet haben: Leere Flaschen und Wasser aus dem Hahn sind angesagt . Ich bin wieder beim "Conquest of Mythodea". Spannender Gedanke, das Tattoo mit einem Con zu vergleichen (www.myhodea.de).

Unter Tattoo-Transportbedingungen zum Schloß


Alle Busse bringen fast 900 Musiker und Tänzerinnen aus allen Herren Ländern geschlossen auf den Schlossvorplatz - die verkehrstechnischen Tattoobedingungen werden geprobt!

Die Proben verlaufen wesentlich flotter als am Vortag - alle haben schon ein Gefühl dafür bekommen, was angesagt ist.
Der Abschluss des letzten Sets ist, mit Black Bear und Scotland the Brave bereits die Highstreet herunterlaufen zu dürfen. Angeblich sei dies in einer Generalprobe bisher das erste Mal gewesen.

Szenen vor dem Schloßtor - March On "noch in Halbzivil":

Wo noch eben die Busse standen, sind jetzt alle Akteure auf der Esplanade.



Erst gegen Mitternacht sind die letzten Reflexionsgespräche gelaufen. Es menschelt nicht nur in der sehr bunt zusammengewürfelten Truppe, es gilt auch zu regeln wer wann welche Show laufen darf. Die Erfahrung lehrt, dass kein Plan länger als 30 Minuten hält. Viele Dinge sind nicht abschließend mit allen interessierten Parteien/Mitentscheidern und unter Berücksichtigung aller Eventualitäten überlegt.

Ulrike und Irmtrud sind gut beschützt - in den Pausen gönnen wir uns viel Spaß.
Persönliche Bilanz - Was läuft klasse, was ist anstrengend?
Es ist für mich ein wichtiger Tag gewesen. Nun gilt es, auch richtig Spaß an der Sache zu kriegen ohne die Disziplin beim Spielen und Marschieren aus den Augen zu verlieren.

Viiiiiiiel warten und häufige Umentscheidungen machen mir zu schaffen. Denn normalerweise bin ich ja gewohnt, meine Abläufe eigenverantwortlich zu regeln... hier denken jetzt - militärisch korrekt - andere Menschen für mich. Also ist dies meine erste Herausforderung, um aus dem Aufenthalt in Edinburgh einen echten Gewinn zu machen. Die musikalischen Ansprüche haben durchaus ihren Charme, die Gesamtharmonie bei der Massed Band zu erreichen, ist höchste Kunst!

Meine persönliche Motivation ist dabei auch unser - noch nicht abgesegneter Bandspruch: Aus Vielen Eins (e pluribus unum) - So wird das Tattoo für alle ein Erfolg.

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